i.v. Pyelogramm

Das i.v.-Pyelogramm (i.v.-Urogramm; i.v.-Urographie) dient der röntgenologischen Darstellung der Harnorgane bzw. des harnableitenden Systems. Dabei wird Kontrastmittel verwendet, das dem Patienten intravenös appliziert wird.

Der Kontrast in der Röntgenaufnahme wird verbessert, sodass diese eindeutiger beurteilbar ist. Dem i.v.-Pyelogramm geht immer eine Abdomenleeraufnahme / Abdomenübersichtsaufnahme voraus.

Folgende Strukturen bzw. Organe sind im i.v.-Pyelogramm beurteilbar:

  • Ren (Niere) – Lage? Form? Größe? Nierenparenchym? Morphologische Veränderungen?
  • Pelvis renalis (Nierenbecken) – Konkremente? (z. B. Nierensteine) Morphologische Veränderungen?
  • Ureter (Harnleiter) – Stenose? (Verengung) Morphologische Veränderungen?
  • Vesicae (Harnblase) – Lage? Form? Größe? Morphologische Veränderungen?
  • Urethra (Harnröhre) – Stenose? Morphologische Veränderungen?

Das Verfahren

Vor der Durchführung eines i.v.-Pyelogramms sollte der Patient keine Flüssigkeit sowie fette oder blähende Nahrungsmittel zu sich nehmen.

Zuerst wird eine Leeraufnahme des Abdomen bzw. des Harnorgansystems im Liegen durchgeführt. Im zweiten Schritt erfolgt die intravenöse Applikation eines iodhaltigen Kontrastmittels.

Nach Ende der Kontrastmittelinfusion erfolgt die erste Röntgenaufnahme. Dabei wird vor allem auf eine vollständige Abbildung der Nieren geachtet, sodass die Nierenfunktion beurteilbar ist.

Danach erfolgt eine zweite Aufnahme. zur Darstellung der Ureteren (Harnleiter) und der Harnblase, wobei der Patient zuvor seine Blase entleert hat. Falls zum Zeitpunkt der zweiten Aufnahme keine befriedigende Kontrastierung erreicht wird, können Spätaufnahmen angefertigt werden.

Bei besonderen Fragestellungen können Schräg- oder Übersichtsaufnahmen und Schichtaufnahmen angefertigt werden.

Die i.v.-Pyelographie wird durchgeführt bei bzw. bei Verdacht auf:

  • entzündliche Erkrankungen der Harnorgane
  • Fehlbildungen und Anomalien
  • Harnstauung
  • präoperative Beurteilung des Ureterverlaufs (Harnleiterverlaufs) z. B. vor urologischen / gynäkologischen Operationen
  • steinbedingte Erkrankungen der Harnorgane
  • tumoröse Erkrankungen der Harnorgane
  • Zysten (Hohlräume)